Scherbenleben

Leben in einer besonderen Wohnform für psychisch kranke Erwachsene

Schwimmgruppe


Eine weitere Gruppe, die ich sehr mag, ist die Schwimmgruppe, sie zählt zu den Sportgruppen der Tagesstrukturierenden Maßnahme und findet einmal die Woche statt. Sie ist eine eher späte Gruppe mit dem Beginn um 9:30. Wir treffen uns vor dem städtischen Schwimmbad, die meisten sind, ein paar Minuten früher da und man quatscht noch etwas. Dann gehen wir gemeinsam ins Schwimmbad, den Eintritt bis auf einen Euro übernimmt die Einrichtung.

Ein Euro ist ein gutes Schlüsselwort, den braucht man auch für die viel zu kleinen Schränke. Jedes Mal wieder wundern wir uns wie wir unser Zeug da rein bekommen, dabei wäre genug Platz für mehr Schränke.

Das Schwimmbad hat 2 Becken, ein eher entspanntes Becken mit Schwimmbereich, Sprungturm und weniger tiefem Wasser mit 30° Wassertemperatur und ein Becken zum Schwimmen, das etwas kälter ist.

Wir sind überwiegend im großen entspannten Becken und schwimmen anfangs ein paar Runden. Wir schwimmen nicht nur, sondern wir quatschen auch. Manchmal quatschen wir so viel, dass man die Stimme einer bestimmten Person nimmer hören mag. Vorwiegend ist es jedoch entspannt.

Nach einer halben Stunde geht die Gruppe über in ein Spiel mit einem Ball, wie oft schaffen wir es den Ball hin und her zu spielen, bevor er ins Wasser fällt? Der Rekord liegt derzeit bei 320 Ballberührungen, was auf den Grad an Professionalität hinweist, mit dem dieses Spiel gespielt wird. Ich spiele meist nicht mit, sondern halte mich an den Wasserdrüsen auf und lasse mich massieren.

Für mich hat die Schwimmgruppe eine besondere Bewandtnis, ich hatte lange Zeit Angst davor schwimmen zu gehen, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht hatte und trau mich nun wieder. Danke dafür!


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