Scherbenleben

Leben in einer besonderen Wohnform für psychisch kranke Erwachsene

Küche das ewige Thema


Manchmal läuft es im Zusammenleben nicht rund, so kann man sich streiten, weil Leute das Essen von anderen essen, oder man nervt sich gegenseitig mit lauter Musik. Doch eine Sache haben die meisten WGs: den Streit um die Ordnung der Küche. Bis vor 3 Wochen haben sich ich und eine Mitbewohnerin immer wieder um die Küche und ihre Ordnung/Sauberkeit bemüht. Doch wir waren es leid den anderen hinterher zu räumen, sodass die Küche in immer mehr Unordnung versank, in quasi jeder Hausgruppe. Seit Wochen war die Küche Thema, zwischendrin wurde es sogar besser, nur um dann wieder abzustürzen.
In der letzten Hausgruppe ist meiner Mitbewohnerin dann der Kragen geplatzt und sie hat sehr sauer alle angemotzt, was alles mit der Küche schiefliefe. Wir hatten danach ein Gespräch über die Küchenordnung, das zeigte, dass alle theoretisch wissen, wie man mit einer Küche umzugehen hat. Gleichzeitig war offensichtlich, dass es niemand umsetzen würde.

Es sollte dann doch anders ausgehen als die vorherigen Appelle, zusammen mit dem anwesenden Betreuer wurde beschlossen, dass die vorhandenen Teller, Tassen, Gläser und das Besteck auf einen Satz pro Bewohner reduziert würde, den diese dann in ihrem Zimmer aufbewahren würden.

Nun haben wir kein Geschirr mehr, wenn Besuch kommt, sodass meine Freundin, die Letzt zu Besuch war, eigenes Geschirr mitbringen musste, aber die Küche sieht immer noch nicht wirklich gut aus. Ich harre der Dinge, die da kommen.

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3 Antworten zu “Küche das ewige Thema”

  1. Ich wohne schon lange in Studenten-WGs, in mehreren verschiedenen, und eine immer oder auch nur meistens ordentliche Küche haben wir auch nicht hinbekommen.

    WG-Krach haben wir deswegen aber nicht, weil jeder ein gewisses Maß an Unordnung hinnimmt, solange es ein gewisses Ausmaß nicht übersteigt. Bei mir ist es Standard, dass ich halt ein bisschen aufräumen muss (rumstehendes Geschirr zur Seite oder in die Spülmaschine, einen benötigten Topf abspülen) bevor ich anfange zu kochen.

    Gegenseitig ein bisschen Unordnung tolerieren scheint tatsächlich ein Ausweg zu sein. Auch bei unordentlichen Mitbewohnern kostet mich das noch deutlich weniger Nerven als ständig den Zustand der Küche zu thematisieren.

  2. Ein anderer Ausweg ist ein Küchendienst, der monatsweise reihum geht. Der Küchendienst räumt montags, mittwochs, freitags die Küche auf, egal von wem jetzt der Dreck und das ungespülte Geschirr stammt.

    Bei mir in der Firma wird es so gemacht und das bringt was.

    Es ist natürlich nur realisierbar, wenn dann nicht Leute nichts mehr machen, weil “es gibt ja Küchendienst”, sondern das ist zur Mängelbehebung gedacht und zum Flächen abwischen.

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